Prüfen der Lichtmaschine

Überprüfung der NORIS Zünd-Lichtmaschinen am Beispiel der MLZn60/6/1600

Der Pflegeaufwand ist äußerst gering, es sollten etwa alle 3000-5000 km der Unterbrecher-Kontaktabstand und der Zündzeitpunkt überprüft werden. Den Kontaktabstand gemäß dem Hersteller einstellen (etwa 0,3-0,4mm). Die Schleifkohlen der Lichtmaschine sollten gleich mit geprüft werden. Der Abrieb der Kohlenbürsten auf dem Kollektor sollte mit Waschbenzin entfernt werden, da bei zuviel Abrieb ein Kurzschluß des Kollektors nicht ausgeschlossen werden kann. Zeigt der Kollektor Anzeichen von Unrundheit oder Schmorstellen, ist dieser zu überdrehen, da sonst der Bürstenverschleiß ansteigt und auch der Regler oder der Anker beschädigt werden. Die NORIS Lichtmaschine ist spannungsgeregelt. Dies übernimmt ein mechanischer Regler mit Rückstromschalter. Da dieser Regler ohne irgendeine Schutzkappe eingebaut wurde, ist er besonders gegen Verschmutzung anfällig. Stahlspäne können durch den Magnetismus angezogen werden, sich in der Reglermechanik festsetzen und die Schaltervorgänge nachhaltig stören. Die Folge davon kann eine verbrannte Lichtmaschine sein!

Die einfache Überprüfung sieht wie folgt aus: Nach der Feststellung dass die Kohlenbürsten leichtgängig sind und die Andruckfedern noch genügend Druck erzeugen, sollte zunächst der Kollektor kontrolliert werden. Zeigen sich Brandfahnen an Lamellen, ist eine Unterbrechung im Anker naheliegend. Sollte dies nicht der Fall sein, muß die mechanische Funktion des Reglers sowie das Erregerfeld geprüft werden. Dazu wird die Pluskohle angehoben indem die Druckfeder aus der Führung der Kohlenbürste genommen wird. Dann die Kohlebürste ganz zurückziehen. Die rote Leitung der Klemme 51 an der Lichtmaschine abklemmen und über ein Amperemeter wieder anklemmen. Nun wird der Regleranker langsam in Richtung der Spule gedrückt (Unterlage). Zuerst muß der Schaltkontakt 1 schließen, es fließt nun ein Strom durch die Erregerfeldspule und den in Ruhestellung befindlichen Reglerkontaktschalter (Schalter 2) über dessen Unterlageschaltkontakt gegen Masse. Entsprechend dem Widerstand der Feldwicklung (etwa 3Ohm) werden ca. 2 Ampere angezeigt. Wird nun weiter durchgedrückt (Mittellage oder auch Schwebelage) öffnet zunächst Schalter 2 und der Strom fließt durch die Erregerfeldspule und den in Reihe geschalteten Regelwiderstand. Die Stromaufnahme wird nun bei ca. 1,3 Ampere liegen. Wird nun der Anker voll durchgedrückt (Oberlage) wird der Arbeitskontakt von Schalter 2 geschlossen und überbrückt die Erregerfeldspule, der Strom fließt über den Regelwiderstand nach Masse, das Amperemeter wird nun etwa 1,5 Ampere anzeigen. Siehe Reglerfunktion:

Diese Prüfung dient nicht nur zur Kontrolle des Regelweges, sondern auch zur Beurteilung des Zustandes von Erregerfeldspule und Regelwiderstand. Bei einer zu geringen Stromaufnahme liegt eine Unterbrechung oder schlechter Kontakt vor, bei zu hohem Stromfluß kann ein Masseschluß oder aber auch ein Windungsschluß die Ursache sein. Soweit zur der mechanischen Überprüfung des Reglers und der Schalterkontakte. Die Pluskohle und die Druckfeder nun wieder in ihre Position bringen!

Zur weiteren Überprüfung des Spannungsreglers, des Rückstromschalters und der Nullwattdrehzahl wird nun noch ein zusätzliches Voltmeter benötigt. Zuerst wird das von der Batterie kommende rote Kabel an der Klemme 51 abgeklemmt. Nun an Klemme 61 ein Voltmeter anschließen. Wird der Motor in Betrieb genommen, wird eine mit der Drehzahl zunehmende Spannung gemessen. Sollte das nicht der Fall sein, liegt der Fehler an der Lichtmaschine. Die typische Spannung von 6 Volt muss sich bei einer bestimmten Drehzahl einstellen. Diese Drehzahl wird Nullwatt-Drehzahl genannt. Ihr Einhalten oder Unterschreiten bestätigt, dass die Lichtmaschine in Ordnung ist. Das dürfte bei etwa 1200 Umdrehungen der Fall sein. Wird die Drehzahl weiter erhöht, muss die Spannung bis zu Leerlauf-Regelspannung ansteigen und über den gesamten weiteren Drehzahlbereich konstant bleiben. Die übliche Leerlauf-Regelspannung der NORIS Lichtmaschinen liegt normalerweise bei 7,4 bis 8 Volt. Nun wird wieder das Amperemeter wie oben schon beschrieben in die Leitung der Klemme 51 geschaltet. Wieder wird die Motordrehzahl nun langsam erhöht. Bei 6,5 bis 7 Volt muß der Rückstromschalter schließen und ein geringer Ladestrom muß zur Batterie fließen. Wird nun die Motordrehzahl wieder vermindert sinkt dieser Ladestrom und später fließt sogar ein Rückstrom aus der Batterie zur Lichtmaschine was an dem entgegengesetzten Ausschlag des Amperemeters zu erkennen ist. Beim Erreichen eines Höchstrückstromes muß der Schalter aber öffnen. Dieser Rückstrom darf je nach Leistung der Lichtmaschine einen bestimmten Wert nicht überschreiten, er liegt etwa bei 7,0-10,0 Ampere. Mit der gleichen Schaltung kann auch bei leerer Batteie die ungefähre Leistung der Lichtmaschine festgestellt werden. Unsere Lichtmaschine sollte bei einer Batteriespannung von 6,0Volt einen Strom von 11,0 Ampere liefern. Die dazu benötigte Motordrehzahl, Nenndrehzahl genannt, beträgt 1600U/min. Die Stromstärke sollte nicht unter den angegebenen Drehzahlen liegen, da sonst bei geringer Fahrgeschwindigkeit die Batterie nicht genügend aufgeladen wird. Dies ist insbesondere bei der Tagesfahrt mit eingeschalteter Beleuchtung von größter Bedeutung.

 

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